Die Hauptwaffe eines jeden Ritters war auch Anfang des 15. Jahrhunderts das Schwert, Sinnbild des Kampfes für das Christentum. Allerdings entwickelte sich das Schwert von einer reinen Schlagwaffe zu einer Schlag- und Stoßwaffe, da aufgrund der zunehmenden Panzerung reine Schläge nicht mehr die Effektivität besaßen. Die Schwertklingen wurden daher breiter, scharf auslaufend und insgesamt keilförmiger. Der Griff wurde länger, um auch das (zeitweise) Führen mit 2 Händen zu ermöglichen.

Neben dem Schwert war die zweite Hauptwaffe die Lanze, deren Länge aufgrund der inzwischen mit Stangenwaffen ausgerüsteten Fußtruppen immer auffälliger wurde. Gegen Ende des Jahrfunderts waren Lanzen bis zu 6.80 Meter in Gebrauch.

Zwei Schwerttypen, links ein Einhänder um 1250, rechts ein Schwert um 1450.
Glauben
Mit der Zeit haben sich einige weitere Sekundärwaffen herauskristallisiert, die insbesondere wegen der zunehmenden Plattenpanzerung entwickelt wurden. Hierzu zählen die Rabenschnäbel und die Streitkolben. Beide waren unritterliche Waffen und wurden von der Ritterschaft generell geächtet. Doch wie bei den meisten Waffenächtungen hat sich auch hier kaum einer daran gehalten, da Streitkolben prädestiniert waren, Plattenrüstungen zu zerstören. Ein Rabenschnabel ist grundsätzlich ein Streithammer mit spitz zulaufenden Hammerkopf. Die Spitze sollte die Rüstung direkt durchdringen und nicht nur die Panzerung zerstören.